Mehrere frische französische Baguette in einer Tüte

Kochen in Quarantäne Teil III – Alles aus Mehl

Glaubt man der hiesigen Berichterstattung rund um die aktuelle Coronakrise, ist davon auszugehen, dass gerade eine größere Menge Mehl und Hefe im Umlauf ist. Wir möchten euch gerne helfen, Sinnvolles damit zu tun. Brot, Pasta oder für extrem verzweifelte Veganer auch ein wenig Seitan.

Wer sich schon immer fragt, was es mit den ganzen Mehl Typen auf sich hat, dem sei vorab noch der Link zur Rahmer Mühle empfohlen.

Selbstgemachte Pasta

Für Pasta wollen wir hier nicht viel Platz verschwenden. Das Rezept ist wirklich super easy, natürlich aufwendig, aber lohnend lecker. Man nehme pro Person je 100 g Mehl (am besten Type 550) und ein Ei und knete beide Zutaten ausgiebig zu einem glatten Teig, lasse diesen kurz im Kühlschrank ruhen, bevor man ihn sehr flach ausrollt und ihn in die gewünschte Form bringt. Ohne spezielle Gerätschaften lassen sich Tagliatelle oder Tortellini gut herstellen. Einige Ideen für die Pasta findet ihr im ersten Teil unserer Quarantäneküche.

Brot Backen

Lange hatte ich selbst kein Interesse am Backen – vor allem wegen der strikten Rezeptvorgaben und meinem mangelnden Verständnis für die meisten Arbeitsschritte und deren Einfluss auf das Endergebnis. Nach nun drei Wochen zu Hause muss ich sagen: Brot backen befriedigt. Es gibt kaum Schöneres in der Küche als eine knusprige, noch warme und wohl duftende Scheibe des eigenen Sauerteigbrotes in den Händen zu halten. Alles was es braucht, ist Zeit, ein paar euch wohlgesonnene Bakterien (-> Anstellgut) und ein anständiges Brotrezept.

Ein weiterer Vorteil des Sauerteigs ist, dass letztlich mit den natürlichen Hefen im Mehl gearbeitet wird. Hefe kann zwar zusätzlich zugeführt werden um den Gehprozess zu verkürzen, ist aber derzeit schwer zu bekommen und wir haben sowieso die Zeit, den Teig länger gehen zu lassen.

Da erste Brot wird nicht perfekt werden. Das zweite und dritte Brot ebenfalls nicht. Aber ihr werdet Spaß haben, ihr werdet kleine Erfolge feiern und schmecken wird es auf jeden Fall.

Fleischersatz Seitan

Brot ist nicht euer Ding und ihr wolltet schon immer mal eure vegane Seite entdecken? Dann ist die Herstellung von Seitan genau das Richtige um eure Mehrvorräte zu verbrauchen. Seitan ist letztlich das Eiweiß (Gluten) aus Weizen. Gewonnen wird es durch das Auswaschen von Stärke aus einem Weizenmehlteig sowie anschließendem Garen und Aromatisieren. Wer braucht schon Tofu aus Soja, wenn er einen günstigen Fleischersatz aus regionalem, handelsüblichem Mehl herstellen kann!? Das Seitan lässt sich sehr gut in Schmorgerichten verwenden oder Panieren und als kleine Nuggets ausbraten. Es ist ein aufwendiger Prozess, aber definitiv einen Versuch wert. Eine Anleitung gibt es hier.

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